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Eine gut gefüllte Max-Aicher-Arena empfing am Freitagabend Günther Bauer und seine ehemaligen Rennfahrerkollegen zum Abschied vom aktiven Rennsport. Leider mussten einige Größen des Eisspeedwaysports krankheitsbedingt absagen. Vor allem die russischen Weltmeister der Vergangenheit konnten aus bekannten Gründen nicht nach Inzell kommen.
Mit Grußworten von Thomas Kunz, Bürgermeister Johann Egger und Landrat Siegfried Walch, der das Engagement der Inzeller Rennveranstalter hervorhob, wurde die Veranstaltung feierlich eröffnet. Anschließend wurden die Fahrer nacheinander begrüßt, begleitet von einer großartigen Lichtshow. Kurz vor Beginn der Veranstaltung richtete Günther Bauer noch einige Worte an die anwesenden Zuschauer und bedankte sich nochmals bei den Fans für das zahlreiche Erscheinen bei seinem Abschiedsrennen. Viel Lob und Anerkennung erhielt der Schliff auch noch von seinen deutschen Weggefährten.
Bei seinem ersten Lauf kam Günther Bauer auf Platz 3 ins Ziel. Per-Olof Serenius zeigte gleich eine souveräne Leistung auf Platz 1. Beim zweiten Lauf gab es leider auch gleich den ersten Sturz. Glücklicherweise blieben alle beteiligten Fahrer unverletzt.
Auch Ex-Weltmeister Jarmo Hirvasoja machte in der ersten Kurve Bekanntschaft mit dem Inzeller Eis, konnte aber unverletzt ins Fahrerlager zurückkehren. Auch in den folgenden Heats gab es kaum eine unfallfreie Runde. Max Niedermaier rutschte bei einer Attacke auf der Außenbahn in die Strohballen und blieb aber unverletzt.
Heat 5 war ein kleiner Höhepunkt als Niedermaier und Günther Bauer aufeinandertrafen. Niedermaier brauchte mehr als zwei Runden, bis er den Schliff auf der Außenbahn bezwingen konnte. Per-Olof Serenius wollte auch „kein Spielverderber sein” und suchte sich ebenfalls einen Platz in den Strohballen. Es ist faszinierend, wie der Schwede mit seinen 75 Jahren noch das Motorrad um das Oval treibt, noch mehr wie er von Stürzen sich erhebt als wäre er nur gestolpert.
Luca Bauer zeigte sich in hervorragender Form und schoss bei jedem Start wie eine Rakete aus den Startblöcken. Nur ein technischer Defekt stoppte ihn bei Halbzeit. Auch Bauer senior zeigte immer wieder seine alten Kämpferqualitäten und gab sich erst im Ziel geschlagen. Max Niedermaier war nach seinem Ausrutscher wieder voll da und zeigte eine gute Leistung.
Wenn auch der Kampf „Mann gegen Mann” im Hintergrund stand, war es für viele Zuschauer ein Erlebnis, die Rennfahrer-Legenden noch einmal live auf dem Eis zu erleben. Bei dem einen oder anderen blitzte noch immer das alte Kämpferherz auf. Wer sich einmal mit dem „Renn-Virus” infiziert hat, wird ihn auch im hohen Alter nicht wieder los. Zum Abschied wird wohl jeder Fan dem Schliff noch einmal Danke sagen und für die Zukunft alles erdenklich Gute wünschen!
WM Finale 1 - Samstag, 18.03.2023
Pünktlich zum ersten der beiden Läufe, in denen heuer die Eisspeedway WM entschieden wird, ist das Inzeller Eisstadion restlos ausverkauft. Bereits wie gestern bei der Abschiedsveranstaltung von Günther Bauer, wurden alle Offiziellen, Funktionäre, darunter der FIM Bahnsport Präsident Armando Castagna, und natürlich die Hauptakteure die Fahrer, feierlich mit einer großartigen Show begrüßt.
Schon beim ersten Lauf kam das Publikum mit einem Start-Ziel-Sieg vom Lokalmatador Luca Bauer, zum Jubeln. Im zweiten Lauf gab es einen großartigen Kampf zwischen Mats Järf und Niclas Svensson, mit dem besseren Ende für Finnen Järf. Der amtierende Weltmeister Martin Haarahiltunen setze sich im zweiten Lauf nach einer Berührung mit Franky Zorn klar durch. Beim ersten Auftritt vom Eis Hans, Johann Weber, kam er leider nicht über einen dritten Platz hinaus, wogegen der amtierende Deutsche Meister Markus Jell seinen ersten Lauf souverän gewinnen konnte.
Im zweiten Durchgang konnte Zorn seinen kleinen Patzer vom ersten Lauf ausbessern und seinen ersten Sieg feiern. Beeindruckend war, wie Harald Simon sich vom dritten Rang bis an die Spitze vorkämpfte und seinem Konto somit drei Punkte hinzufügte. Erneut konnte Luca Bauer, sein zweites Outing siegreich beenden und Jell auf Platz zwei halten. Der Weltmeister war auch in seinem zweiten Rennen überlegen.
Endlich konnte auch einer der Mitfavoriten Stefan Svensson einen Laufsieg erlangen. Martin Haarahiltunen wieder überlegen. Sehenswert wieder der Kampf zwischen Simon und Jell, mit dem besseren Ende für den Österreicher. Den ersten Punktverlust musste Luca Bauer nach einem harten Fight mit Franky Zorn hinnehmen. Leider konnte Johann Weber wegen Schmerzen in seiner verletzten Hand bei seinem dritten Lauf nicht mehr an den Start gehen. Somit kam der Ersatzfahrer Benedikt Mann zum Einsatz. Leider fabrizierte er einen Cowboystart, weshalb ihm ein besseres Ergebnis als Rang drei verwehrt blieb.
Auch im vierten Durchgang war der Weltmeister unantastbar. Nach einem harmlosen, zirkusreifen Sturz von Max Järf und Jimmy Olsen konnte ersterer noch einen Punkt ins Ziel retten. Simon hatte bei seinem vierten Outing Glück im Unglück, dass der Lauf wegen eines harmlosen Sturzes abgebrochen werden musste. Beim Wiederholungslauf konnte der Österreicher einen weiteren Sieg für sich verbuchen. Erneut ein unangefochtener Sieg für den Lokalmatador Luca Bauer. Durch die Verletzung von Johann Weber kam nun auch Max Niedermayer im Lauf mit Bauer zu seinem ersten Einsatz. Auch Zorn konnte in diesem Block seinen dritten Sieg feiern.
Im letzten Durchgang konnte Stefan Svensson vor Markus Jell behaupten. Das Österreicher Duell entschied Franky Zorn zu seinen Gunsten vor Simon. Auch Luca Bauer war gegen Haarahiltunen chancenlos, womit der Welmeister ungeschlagen in den Finallauf einzog. Bei seinem letzten Lauf konnte Niclas Svensson noch seinen ersten Sieg des Tages für sich verbuchen.
Somit konnten Martin Haarahiltunen mit 15 Punkten, Franz Zorn mit 14 Punkten, Luca Bauer mit 13 Punkten und Harald Simon mit 12 Punkten in den Finallauf einziehen. Auch der Finallauf gehörte dem amtierenden Weltmeister. Luca Bauer konnte erneut einen starken zweiten Platz für sich verbuchen. Im österreichischen Finalduell setzte sich Simon vor Zorn durch.
Mit seinem heutigen Erfolg, ist der Schwede seiner Favoritenrolle gerecht geworden, und hat einen großen Schritt in Richtung Titelverteidigung gemacht. Die größte Überraschung war jedoch Luca Bauer mit seinem zweiten Platz. Somit sind für ihn morgen noch alle Türen offen.
WM Finale 2 - Sonntag, 19.03.2023
Auch zum zweiten der beiden Läufe, in denen heuer die Eisspeedway WM entschieden wird, ist das Inzeller Eisstadion sehr gut besucht. Zur Eröffnung marschierte die Inzeller Blaskapelle, gefolgt von altertümlichen Traktor Gespannen, auf denen die WM-Teilnehmer saßen, einmal eine Runde im Stadion. Nach den üblichen Begrüßungsworten vom Schatzmeister Thomas Kunz und dem Inzeller Bürgermeister Johann Egger wurde die Veranstaltung eröffnet.
Pünktlich um 14 Uhr rollten die ersten Fahrer an das Startband. Luca Bauer konnte gleich beim ersten Lauf an seine Leistung vom Samstag anknüpfen und schrieb drei Punkte. Hervorragend auch die Leistung von Benedikt Monn, der sich von Platz vier auf zwei vorkämpfte. Auch der amtierende Weltmeister und gestriger Tagessieger konnte seinen ersten Lauf souverän gewinnen. Den spannendsten Lauf im ersten Durchgang lieferten sich Stefan Svensson und Harald Simon, mit dem besseren Ende für den Österreicher. Auch der letzte Lauf vom ersten Durchgang hatte einen großartigen Zweikampf zu bieten, mit dem besseren Ende für Franky Zorn vor Niclas Svensson.
Der zweite Durchgang begann gleich mit einem Highlight zwischen Zorn und Bauer, wobei letzterer in Führung liegend fast zu Sturz kam, aber trotzdem noch Platz zwei ins Ziel retten konnte hinter Zorn. Beeindruckend war der Fight zwischen Mats Järf und Harald Simon, bei dem sich der Österreicher drei Punkte sichern konnte. Martin Haarahiltunen konnte auch seinen zweiten Lauf nach anfänglich kleineren Schwierigkeiten gewinnen. Im letzten Lauf konnte dann auch Markus Jell seinen ersten Laufsieg feiern.
Luca Bauer wieder mit einem großartigen Laufsieg und auch Niclas Svensson holt sich weitere drei Punkte in seinem Lauf. Markus Jell kann seine hervorragende Form nochmals in drei Punkte ummünzen. Jimmy Olsen übertrieb, und musste unter die Stohballen. Beim letzten Lauf des dritten Durchgangs, kam es zum Aufeinandertreffen von drei Finalisten vom Vorabend. Auch in diesem Lauf zeigte Haarahiltunen seine Extraklasse und holte seinen dritten Sieg.
Auch im vierten Durchgang konnte Luca Bauer den amtierenden Weltmeister nicht bezwingen und musste mit dem zweiten Platz vorliebnehmen. Franky Zorn kämpfte zwei Runden gegen Stefan Svensson, musste sich aber letzten Endes knapp geschlagen geben. Der sicher geglaubte Sieg von Harald Simon wurde in der letzten Kurve vom Finnen Koivula zunichte gemacht. Das Highlight des Durchgangs lieferten sich die beiden Schweden Niclas Svensson, Jimmy Olsen mit dem Tschechen Lukas Hutla. Letzterer fabrizierte in der finalen Kurve einen Dreher. Den Laufsieg holte sich schlussendlich Jimmy Olsen.
Der letzte Durchgang wurde gleich mit einem harten Zweikampf zwischen Stefan Svensson und Mats Järf eröffnet, welcher in der zweiten Runde in einem Sturz resultierte. Die beiden Skandinavier berührten sich und krachten in die Strohballen. Den Wiederholungslauf ohne Stefan Svensson konnte Järf vor Saetre und Monn souverän für sich entscheiden. Auch seinen letzten Vorlauf konnte der Schwede Haarahiltunen gewinnen und zieht somit ungeschlagen in den Finallauf ein. In seinem letzten Vorlauf kam Zorn nochmal gewaltig unter Druck, konnte aber Hutla auf den zweiten Platz verweisen. Luca Bauer verpasste den Start und kam nur als dritter auf die Gegengerade. Harald Simon kämpfte sich nach vorne und schob sich an Niclas Svensson vorbei, leider nur bis zur nächsten Kurve da Markus Jell zu Boden ging. Auch der Wiederholungslauf war einer von der härteren Sorte. Nach mehrfachen Führungswechseln setzte sich schlussendlich Nicals Svensson vor Harald Simon und Luca Bauer durch.
Für das Finale qualifizierten sich auf Bahn rot Niclas Svensson, blau Martin Haarahiltunen, weiß Franky Zorn und gelb Harald Simon. Aus den Bändern kam Franz Zorn hervorragend und konnte sich knapp über eine Runde in Führung halten, bis er von Haarahiltunen souverän überholt wurde. Zorn sicherte sich den zweiten Platz vor Harald Simon. Niclas Svensson konnte in diesen Kampf leider nicht eingreifen und wurde Vierter.
Somit heißt der alte und neue Weltmeister wieder Martin Haarahiltunen. Franz Zorn wurde Vizeweltmeister und sein Landsmann Harald Simon holte sich die Bronzemedaille. Leider konnte Luca Bauer seine Top-Form vom Vortag nicht wiederholen und wurde insgesamt WM Vierter. Auch Markus Jell zeigte eine gute Performance.
Insgesamt eine tolle Veranstaltung, die von der DMV Landesgruppe Südbayern aufs Beste organisiert und durchgeführt worden ist. Die Zuschauer Resonanz war durchwegs positiv und somit kann man sich bereits auf das nächste Jahr wieder freuen wenn es wieder heißt: Eisspeedway WM-Finale in Inzell.
Text: Manfred Hirsch
Bilder: GOOD-SHOOT.COM Reygondeau / Joly, foto4sport.de Manfred Hirsch
Fr, 22. November 2024
Mo, 18. November 2024
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