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Siege für Thormählen und Hein
Maurice Thormählen (M3 GTR E46) und Bastian Hein (M4 GT4 G82) teilten sich beim vierten Lauf der DMV BMW Challenge die Siege. Im ersten Rennen setzte sich Thormählen bei schwierigen Bedingungen auf dem Nürburgring gegen Thomas Ardelt (M4 GT4 F82) durch. Auch im zweiten Rennen landete Ardelt auf Platz zwei.
Kurz musste Maurice Thormählen zittern. Beim Anbremsen der AMG Arena drehte sich der Gesamtführende. Plötzlich war Eric van den Munckhoff (KK M4 GTR) wieder ganz dicht dran. Doch Thormählen behielt einen kühlen Kopf und verteidigte die Gesamtführung. Im Ziel betrug der Abstand 3,667 Sekunden, der durch eine Zeitstrafe für van den Munckhof noch deutlicher wurde. Der Niederländer fiel noch hinter Thomas Ardelt und Bastian Hein auf Rang vier zurück. „Ich habe sehr schnell gemerkt, dass einige es vor mir sehr schwer haben. Sie sind ziemlich gerutscht. Da konnte ich vorbei und einen Vorsprung herausfahren. Ich habe mich auf Start und Ziel verbremst und dachte, jetzt ist es vorbei. Ich habe Munckhof wieder im Rückspiegel gesehen, konnte aber nochmals einen kleinen Vorsprung herausfahren und den ins Ziel bringen“, so Thormählen über seinen Sieg.
Actionreicher Kampf um den Sieg
Auf der nassen Piste hatte sich im Verlauf der ersten Runde Sebastian Kühn (1M GTR) die Führung von Hein geholt. Einige Meter später drehte sich der 1er BMW beim Herausbeschleunigen in die Leitplanke. Damit war für Kühn das Rennen gelaufen und Hein wieder vor van den Munckhof in Front. Kurz darauf hatte sich Thormählen von der siebten Startposition aus an die ersten beiden herangekämpft. Gerade als sich van den Munckhof den vor ihm fahrenden Hein zurechtgelegt hatte, wurden beide von Thormählen außen überrascht. In einem sehenswerten Manöver ging Thormählen an beiden M4 vorbei. Bis zu seinem Dreher vergrößerte der neue Führende den Abstand auf Platz eins auf über sechs Sekunden.
Dem Spitzenreiter kam zugute, dass dahinter eine Vierergruppe um die weiteren Plätze kämpfte. Van den Munckhof verteidigte seine zweite Position, während die Konkurrenz Pech beim Überrunden hatte. Sowohl der kurzzeitig Drittplatzierte Philipp Pippig (M2 GTR), als auch Thomas Ardelt verloren dadurch den Anschluss. Bastian Hein konnte dagegen wegen Problemen mit den Regenreifen nicht das volle Tempo gehen. Am Ende wurde zwar van den Munckhof vor Ardelt, Hein und Pippig auf Platz zwei abgewinkt. Im Nachgang gab es jedoch fünf Sekunden. Beim Überrunden hatte sich der Niederländer in der Veedol-Schikane neben der Strecke einen Vorteil verschafft, so das Urteil der Sportkommissare. Dadurch rutschten noch Ardelt und Hein vorbei. „Wir sind das Rennen eher defensiv angegangen. Wir haben gestern noch einen Fehler am Fahrwerk gesucht und gefunden. Von daher war das heute die maximale Ausbeute“, äußerte sich Ardelt zu seinem Rennen.
Bastian Hein holt sich den zweiten Sieg
Nach seinem Sieg in Assen ließ Bastian Hein auf dem Nürburgring den zweiten Erfolg folgen. Hein verwies Thomas Ardelt mit 3,98 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Dabei war der Abstand eigentlich weitaus größer gewesen. „Es war schön schon in der ersten Kurve auf eins zu sein. Das Rennen ist danach zunächst super gelaufen. Ich konnte mir einen Vorsprung herausfahren. Dann kam der Platten. Das war ein Rückschlag und ich dachte, das wird nix mehr mit dem Sieg. Es hat dann gerade noch so gereicht. Mit dem platten Reifen rettete ich mich über das Ziel“, erzählte Hein.
Im Gegensatz zum Vortag waren am frühen Sonntagmorgen die Plätze recht bald sortiert. Erst gegen Ende wurde es noch einmal spannend, nachdem sich de Beus/Schouten (M3 GTR E46) von der 13. Position Stück für Stück auf Platz vier nach vorne gekämpft hatten. In der letzten Runde war man an van den Munckhof dran, musste sich aber mit 0,3 Sekunden Rückstand knapp geschlagen geben. Dahinter landete Maurice Thormählen auf der fünften Gesamtposition.
Koch mit Doppelsieg in der GTR2
In Assen musste Niklas Koch (Mini GTR 1,6T) das erste Mal Federn lassen. Erik Bänecke (M240i RC-R) hatte seine ersten beiden Klassensiege eingefahren. Auch auf dem Nürburgring erwies sich Bänecke als engster Verfolger des schnellen Mini-Piloten. Der zeigte sich im ersten Rennen zunächst unbeeindruckt und lag zwischenzeitlich auf der sechsten Gesamtposition. Doch Bänecke hatte sich immer näher heran geschoben. Beim Anbremsen berührte Bänecke den Mini am Heck, woraufhin sich Koch wegdrehte. Den Rückstand konnte Koch nicht mehr aufholen, während Bänecke auf Gesamtplatz sieben hinter Thomas Kessel (M2 GTR) abgewinkt wurde. Zum Vorfall gingen die Meinungen auseinander. Die Sportkommissare werteten es als Verursachung einer vermeidbaren Kollision und verpassten Bänecke 30 Sekunden extra. Damit konnte sich Koch im Nachgang über den Sieg in der GTR2 vor Frank Anhorn und Adam Benko (M240i RC) freuen. Durch die Zeitstrafe hieß es für Bänecke Platz vier. „Ich bin eigentlich ganz gut gestartet. Leider fiel dann die Hälfte der Scheibenheizung aus. Die linke Seite war völlig trüb, da musste ich mich meist am Vordermann orientieren. Ich konnte meinen Platz aber gut halten, wurde danach leider von einem Kontrahenten abgeräumt“, so Niklas Koch. Im zweiten Rennen fuhr Koch früh einen Abstand auf Bänecke heraus, der als Gesamtelfter den zweiten Platz in der GTR2 belegte. Klassendritter wurde Frank Anhorn.
Ebenfalls spannend waren die Entscheidungen in der GTR3, wobei Joachim Schirra (Mini Cup-R 1,6T) seine Routine im ersten Durchgang ausspielte. Der erfahrene Mini-Pilot siegte deutlich vor Stefan Hupfer (320i Evo E46) und Christian Kautz (330i GT E46). „Das Rennen war sehr spannend. Die Bedingungen waren sehr schwierig. Zum einen wegen der schlechten Sicht und zum anderen wegen der sehr rutschigen Strecke. Nach der Code 60 habe ich meine Reifen nicht mehr auf Temperatur bekommen. Da fiel ich etwas zurück. Aber in der Klasse war es super mit dem Auto mitzufahren“, so Schirra. Umkämpft war lange der zweite Platz zwischen Dirk Lauth (Mini Cup) und Stefan Hupfer. Ein Dreher im Überrundungsverkehr sowie Probleme mit der Sperre warfen Lauth schließlich auf Platz vier zurück. Das knappste Ergebnis gab es im zweiten Rennen, wo sich Michael Selbach (M3 E30) in den Schlussminuten des Rennens vor Stefan Hupfer setzte. Dritter wurde erneut Christian Kautz. „In der letzten Runde ist er mir noch vorbei geschlupft. Er kam richtig schnell und ich hatte ihn lange nicht gesehen. Ich war so halb neben ihm. Er ließ mir recht wenig Luft und ich konnte ihn da nicht mehr halten. Es hat nicht sollen sein. Platz zwei ist auch gut und wir behalten die Führung in der GTR 3“, berichtete Hupfer.
Kurioses bei den 325er
Eigentlich hatte sich Nikolas Uenzen (325iS E90) im ersten Rennen gegen Karl-Heinz Schneider und Lutz Obermann (beide 325iS E36) durchgesetzt. Doch der enge Positionskampf der drei 325er blieb ohne Ergebnis. Alle Drei wurden aus der Wertung genommen. „Wir hatten nicht die originalen Luftfilter verbaut. Das haben wir nun für das zweite Rennen nachgeholt“, erklärte Hendrik Uenzen. Im Gegensatz zu seinem Bruder musste er sich im zweiten Heat Schneider geschlagen geben. „Wir sind zufrieden. Es war ein schönes Rennen. Wir haben alles gegeben und Karl-Heinz hat schön gekämpft. Es waren manche Sachen sehr eng, aber das gehört dazu. Es waren schöne Kämpfe dabei, was ich in der bisherigen Saison vermisst hatte“, schilderte Uenzen das packende Rennen. „Heute sind wir happy. Wir mussten von ganz hinten starten, uns durch Feld kämpfen und dann noch gegeneinander kämpfen. Es war schon ein Stück Arbeit. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht. Es war alles fair und es war ein tolles Rennen mit ein paar Millimeter Abstand“, freute sich Schneider über das gute Resultat. Dritter wurde Christian Bock, der ebenfalls im engen Kampf mitmischte.
Max Günther (318is E36) feierte dagegen zwei souveräne Siege in der kleinen Cup-Klasse. Er verwies in beiden Rennen Leon Hoffmann (318ti Cup) auf Rang zwei. Der dritte Platz ging jeweils einmal an Jan Noller und Manuel Brinkmann.
Text und Bilder: Patrick Holzer
Fr, 22. November 2024
Mo, 18. November 2024
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