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DMV STGT - Dritter Doppelpack für Smyrlis
Auf dem Lausitzring fuhr Ioannis Smyrlis (Porsche 992 GT3 Cup) beim vierten Lauf zur DMV STGT seinen dritten Doppelpack in dieser Saison ein. Im ersten Rennen ließ Smyrlis die beiden Lamborghini Huracan-Piloten Michael Golz und Gregor Drasal hinter sich. Im Regenrennen am Sonntag belegten Bastian Hein und Frank Anhorn (beide BMW M4 GT4 G82) die weiteren Plätze.
Am Nürburgring musste sich Ioannis Smyrlis zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben. Einen Monat später meldete sich der Porsche-Pilot mit zwei Siegen zurück. Dabei war die Konkurrenz auf dem Lausitzring nicht kleiner geworden. Erstmals stand mit Michael Golz ein weiterer Pilot mit einem Lamborghini Huracan Trofeo am Start. Dazu wollte Gregor Drasal nach seinem Erfolg in der Eifel den nächsten folgen lassen. Und kurzzeitig sah es nach einem Doppelsieg der Lamborghini-Flotte aus. Zwar gewann Smyrlis den Start, musste aber nur wenige Meter weiter Gregor Drasal passieren lassen. Nachdem Smyrlis im weiteren Verlauf zu weit nach außen getragen wurde, gingen auch der von Platz acht gestartete Golz vorbei. Kurz darauf hieß es Code 60. Ioannis Smyrlis war hellwach und brachte sich rechtzeitig in Position. Als die grünen Flaggen rausgingen, überrumpelte er gleich beide Lamborghini. Die beharkten sich nach der Freigabe untereinander, während Smyrlis seinen ersten Platz festigte. Als neun Minuten vor Rennende das Rennen wegen eines Unfalls abgebrochen wurde, zeigte die Uhr einen Vorsprung von 1,387 Sekunden an. „Der Start war gut und ich konnte mich gleich auf die Position eins setzen. Auf der Gegengerade hat sich Gregor Drasal reingedrückt. Ich musste etwas aufmachen. So kam er an mir vorbei. Dann wollte ich pushen, wollte aber zu viel. Da kam ich in der langgezogenen Rechts komplett raus in den Kies und Michael Golz hat seine Chance wahrgenommen. Die Code 60 habe ich perfekt genutzt. Die beiden Jungs haben das wohl etwas verschlafen“, berichtete Smyrlis.
Im Duell der Lamborghini ging Michael Golz in der siebten Runde an seinem Markenkollegen vorbei. Drasal musste sich mit Rang drei und 2,619 Sekunden Rückstand knapp geschlagen geben. „Nach der Code 60 hat der Porsche gemerkt, dass grün ist. Ich hatte es nicht gesehen, Drasal auch nicht. Der Porsche ist mit einem hohen Tempo an uns beiden vorbei. Dann haben wir Gas gegeben, da war er aber schon so fünfzig, sechzig Meter von uns weg. Gefühlt habe ich mich danach so paar Meter pro Runde herangerobbt. Vielleicht wäre ich noch rangekommen, vorbei aber eher nicht“, so Golz. Gregor Drasal erzählte über sein Rennen: „Mein Start war gut, aber in der ersten Runde hat sich unser Unterboden etwas gelöst. Ich hatte keine Ahnung warum. Wir hatten noch diskutiert, ob ich reinkommen soll oder nicht. Ich bin erst einmal so weitergefahren. Den Restart nach der ersten Code 60 Phase habe ich regelrecht verpennt. Ich hatte mit einer längeren Phase gerechnet.“
Im zweiten Rennen auf nasser Strecke ließ Ioannis Smyrlis überhaupt nichts anbrennen. Mit fast 40 Sekunden Abstand auf den zweiten Platz siegte der Porsche-Pilot ganz souverän. „Ich hatte einen super Start und konnte mich gegen die anderen gut durchsetzen. Meine Reifen waren sehr gut auf Temperatur und Druck. Die Boxencrew hat auch einen super Job gemacht. Ich konnte mich schon in der ersten Runde über fünf Sekunden absetzen. Ich habe noch etwas gepusht und danach hat mir mein Team signalisiert, welche Rundenzeiten ich fahren kann“, so der Gesamtsieger.
Starke GTS 3 Piloten
In Rennen zwei spielten die Lamborghini im Kampf um die vorderen Plätze dagegen keine Rolle. Auf Platz zwei liegend drehte sich Golz gleich in der ersten Runde auf der nassen Piste weg. Der direkt dahinter fahrende Drasal musste ausweichen und verlor einige Plätze. Diesmal waren es die schnellen GT4-Fahrzeuge, die um die Positionen hinter Smyrlis kämpften. Zunächst war es Sophie Hofmann (Audi R8 GT4), die sich an die zweite Gesamtposition gesetzt hatte. Dahinter lauerten Bastian Hein und Frank Anhorn. Als erstes schnappte sich Anhorn den Audi, nur wenig später war auch Hein vorbei. Der setzte Anhorn, erstmals im BMW M4 GT4 von Cerny Motorsport unterwegs, immer stärker unter Druck und ging schließlich vorbei. Schnell setzte sich Hein ab, der am Ende den Abstand auf 11,874 Sekunden vergrößert hatte. „Wir sind mit dem Reifendruck extra etwas tiefer losgefahren. Es hat lange gedauert, bis die Reifen kamen. Ab Rennmitte hat der Reifen richtig gut funktioniert. Da konnte ich meine Pace auch ausfahren. Zu dem Zeitpunkt konnte ich von zwei auf drei vor und meinen Abstand herausfahren“, berichtete Hein. Zufrieden zeigte sich Frank Anhorn mit seiner Vorstellung: „Am Anfang war ich auf Platz zwei. An der Vorderachse hatte ich etwas zu viel Luft. Ich konnte die Pace nicht ganz mitgehen und versuchte am Schluss das Rennen einfach zu retten. Es waren keine einfachen Bedingungen. Zum Schluss ging es nur noch darum nach hinten abzufedern.“ Dritte hinter den beiden M4 in der GTS 3 wurde Sophie Hofmann. Im ersten Rennen hatte sich die Audi-Pilotin nach einem engen Positionskampf noch gegen die beiden BMW durchgesetzt. Als Gesamtvierte sah Hofmann vor Hein und Anhorn, der kurzeitig die Klassenführung übernommen hatte, das schwarz-weiß karierte Tuch.
Zwei Sieger in der GTS 4
Dominik Haselsteiner (Seat Cupra TCR) hatte im ersten Rennen die schnelle Cayman-Meute im Griff. Der Österreicher verdrängte in der fünften Runde Horst Baumann (Porsche Cayman GT4) vom ersten Klassenplatz. Danach vergrößerte der TCR-Pilot seinen Vorsprung und siegte als Gesamtsiebter souverän. Dahinter wurde es kurz vor Schluss richtig spannend. In der letzten Runde setzte sich Paul Schubert (Porsche Cayman GT4) nach einem packenden Zweikampf vor Baumann und holte sich den zweiten Platz in der voll besetzten GTS 4 Klasse. Noch besser, aber nicht minder spannend war es für den schnellen Youngster in Durchgang zwei. Zunächst hatte Stefan Schmickler (Porsche Cayman GT4) die Nase vorne, während Schubert dicht dahinter folgte. Als Schmickler die vor ihm fahrende Sophie Hofmann überholte, tat sich eine etwas größere Lücke auf. Es dauerte einige Zeit, ehe Schubert einen Fehler der Audi-Pilotin nutzen konnte und vorbeiging. Danach quetschte Schubert alles aus dem Cayman heraus und schloss tatsächlich wieder auf Schmickler auf. Im letzten Umlauf kassierte er seinen Markenkollegen und holte sich damit den GTS 4 Sieg. „Beide Lambos haben sich vor mir herausgedreht. Da war es unglaublich knapp, weil ich ausweichen musste, um nicht in beide hineinzufahren. Ich konnte danach wieder einen Schmickler GT4 einholen und vorbeikommen. Danach den Audi und in der letzten Runde war ich am anderen Schmickler GT4 dran. Ich bin sehr zufrieden, auch mit ein paar kleinen Fehlern“, so Paul Schubert zu seinem Rennen. Ebenfalls eng war die Entscheidung um Platz drei in der Klasse, wo sich Lothar Schubert (Porsche Cayman GT4) knapp gegen Horst Baumann durchsetzte.
In der GTM Cup Klasse war Marius Schäfer (Seat Leon Supercopa) nicht zu schlagen. Vor allem im zweiten Rennen fuhr Schäfer stark und ließ viele stärkere Fahrzeuge hinter sich. Als Gesamtneunter gelang zudem der Sprung in die Top 10. Im ersten Rennen belegte Alex Hardt vor Yanis Anhorn (beide BMW M240i RC) den zweiten Platz. Das Ergebnis wiederholte Hardt auch im zweiten Durchgang, wo diesmal Lilly Anhorn (BMW M240i RC) bei ihrem Debütwochenende aufs Klassenpodium fuhr.
DMV NES 500 - Lengyel/Viszokay siegen in der Lausitz
Mit einem deutlichen Sieg traten Adam Lengyel und Arpad Viszokay (BMW M4 GT4 F82) die lange Heimreise nach Ungarn an. Die beiden BMW-Piloten siegten beim vierten Lauf der DMV NES 500 auf dem Lausitzring mit einer Runde Vorsprung auf Eric van den Munckhof/Mike Barten (KK BMW M2).
Die entscheidenden Momente des Rennens passierten kurz vor dem Start. Nach Sonnenschein am Vortag zogen immer wieder Regenwolken über die Lausitz. Kurz vor dem Rennstart schienen bei leichtem Nieselregen Regenreifen eine gute Wahl. Darauf setzte auch fast das komplette Feld. Die späteren Gesamtsieger entschieden sich dagegen noch auf Slicks zu wechseln. Die goldrichtige Entscheidung. Während Startfahrer Adam Lengyel auf der wieder trockenen Piste vorneweg fuhr, verloren die Teams dahinter pro Runde zehn Sekunden. Die Verfolger versuchten sich über die Zeit bis zum Pflichthalt zu retten. Da hatten sich die Spitzenreiter längst abgesetzt. Ohne Probleme spulte das Duo die restliche Distanz herunter und sicherte sich den überlegenen Sieg. „Wir entschieden uns kurz vor Beginn des Rennens für Slicks und hatten dann Glück mit dem Wetter. Das war ein Vorteil für uns. Wir hatten das ganze Rennen über immer die richtigen Reifen auf dem Auto. Ich denke, dass wir das nicht hätten besser machen können“, kommentierte Lengyel den Erfolg.
War an der Spitze früh alles entschieden, ging es dahinter spannend zur Sache. Gleich fünf Teams waren in der Verlosung um die weiteren Plätze. Während Kortüm/Luther/Schmickler (BMW M4 GT4 G82), Hammel/Nehls (Opel Astra TCR), van den Munckhof/Barten und Berwanger/Eis (Seat Cupra TCR) trotz hohem Zeitverlust weiter auf der Strecke blieben, entschieden sich Henriksen/Vodder (Audi RS3 LMS TCR) einen zusätzlichen Stopp zum Wechsel auf Slicks einzulegen. Die Frage war, welche Taktik am besten aufgehen würde. Nach Ablauf der 3-Stunden Distanz waren es Eric van den Munckhof und Mike Barten, die sich den zweiten Platz holten. Bei immer stärker werdendem Regen war Barten klar schnellster Fahrer auf der Strecke. Als Kontrahenten um die zweite Gesamtposition verlieben noch Kortüm/Luther/Schmickler, die allerdings in der Anfangsphase nach einem Dreher Zeit verloren hatten und gegen Ende nicht mehr dagegen halten konnte. Bis zum Schluss baute Barten den Abstand auf die Markenkollegen auf über 42 Sekunden aus.
Hammel/Nehls sichern sich mit Endspurt den Sieg in der NES 7
Heiko Hammel gaste auf den letzten Runden trotz nachlassender Reifen stark an. Zunächst schnappte sich Hammel den Seat Cupra TCR von Berwanger/Eis, die früh im Rennen eine Drive Through sowie im Nachgang noch einmal 30 Extra-Sekunden bekommen hatten. Vor Hammel lagen noch die beiden Dänen Henriksen/Vodder, die ihr Heil in der Flucht suchten. Der schnellen Gangart des Opel-Piloten hatten die beiden nichts mehr entgegen zu setzten. Kurz vor Schluss übernahm Hammel den vierten Gesamtplatz. Das brachte ihm gemeinsam mit Reinhard Nehls den Sieg in der NES 7 vor Henriksen/Vodder und Berwanger/Eis. „Von der Strategie her haben wir leider etwas verwachst. Wir hatten Regenreifen montiert und das war ein Fehler. Wir haben dann auf Slicks zurückgetauscht. Das war die richtige Entscheidung. Damit waren wir 10 bis 12 Sekunden schneller. Nachdem es wieder stärker regnete, mussten wir leider wieder auf Regenreifen zurück. Da konnte ich nur so zwei Sekunden pro Runde gutmachen. Es hat dann gerade so gereicht an beiden Autos noch vorbeizukommen. Am Ende hatte ich mit abbauenden Reifen zu kämpfen und der Luftdruck war etwas zu hoch“, berichtete Heiko Hammel.
Einen ungefährdeten Erfolg in der NES 6 holten sich auf Gesamtplatz sechs Martin Heidrich und Dirk Volmer (BMW M135 GTR). Da Driescher/Neuhauser/Mühlich (BMW M240i RC-Evo) durch Probleme mit der Zündspule viel Zeit verloren, war der Sieg nie gefährdet. Platz drei holten sich beim ersten Einsatz des neuen BMW 335i E92 Schäfer/Olbrisch/Capliuk. Ebenfalls einen klaren Sieg gab es in der NES 5, wo sich Pia Ohlsson erstmals den VW Scirocco mit ex-Champion Nils Mierschke teilte. Mit zwei Runden Vorsprung setzte sich das Duo gegen Alpiger/Huonder im BMW M235i RC durch.
Suzuki Sieg in der NES 1+2
Nach einer halben Stunde hatten Rodella/Schmidlin (Suzuki Swift Sport) einen Rückstand von einer Runde auf den zweiten Platz in der Klasse. Auch die Eidgenossen hatten sich für einen frühen zusätzlichen Stopp entschieden, um auf Slicks zu wechseln. Tobias Schmidlin als Startfahrer legte ein hohes Tempo an, das auch Igor Rodella halten konnte. Rund eine Stunde vor Rennende schnappte sich Rodella Platz eins in der Klasse. Tobias Schmidlin übernahm für die letzten Minuten und baute den Abstand auf Rang zwei kontinuierlich aus. Mit zwei Runden Vorsprung auf Cerny/Bartz und Hermann/Hermann/Neske (beide BMW 318ti Cup) durften die beiden Schweizer über den Klassensieg jubeln. „Beim Vorstart haben wir entschieden, dass wir auf Regenreifen wechseln. Das hat sich im Nachhinein als schlechte Wahl herausgestellt. Nach vier Runden haben wir den ersten Boxenstopp gemacht, um auf Slicks zu wechseln. Da konnten wir dann gute Zeiten fahren. Als ich ins Auto stieg, fing es prompt an zu regnen. Wir entschieden uns auf Slicks draußen zu bleiben. Das war nicht einfach. Ich fuhr einen Doppelstint und wechselten dann auf Regenreifen. Der Rest war dann unspektakulär. Tobi hat am Schluss einen super Job gemacht und war fast zehn Sekunden schneller als die anderen Autos in der Klasse“, so Igor Rodella.
DMV BMW 318ti Cup - Vollak und Kalus in der Lausitz vorne
In zwei spannenden Rennen des DMV BMW 318ti Cup teilten sich Sebastian Vollak und Niklas Kalus (beide MORTS Racing Team) die Siege. Im ersten Rennen auf dem Lausitzring nutzte Vollak eine Code 60 Phase, um sich die Führung zu holen. In Durchgang zwei feierte Kalus einen klaren Erfolg.
Am Ende eines ereignisreichen ersten Rennens hatte wieder einmal Sebastian Vollak die Nase vorne. Mit einem beruhigenden Vorsprung von über sieben Sekunden überquerte er die Ziellinie vor Julien Rehberg (Hampl Motors Rennsport). Dabei war Vollak in der turbulenten Anfangsphase auf die vierte Position zurückgefallen. Als in der zweiten Runden die Code 60 Schilder rausgingen, hatte sich Kalus vor Dennis Urgatz (Cerny Motorsport) und Rehberg an die Spitze gesetzt. Nur wenig später hieß es erneut Code 60. Als wieder Grün gezeigt wurde, konnte Vollak die Aufholjagd starten. Nach Dennis Urgatz war zwei Runden später auch Rehberg fällig. An der Spitze hatte Kalus dagegen 2,5 Sekunden auf Vollak herausgefahren. Ausgerechnet sein Vorsprung sollte Kalus zum Verhängnis werden. Just in dem Moment als Kalus an der Boxeneinfahrt vorbeifuhr, gingen die lila Flaggen raus. Für Vollak, der schon darauf spekuliert hatte, war das der Schlüssel zum Sieg. „Bei der zweiten Code 60 nutzte ich die Gelegenheit zum Stopp, weil ich kurz vor der Boxeneinfahrt war. Niklas blieb draußen, wodurch er zeitlich einen riesigen Nachteil hatte. Dadurch kam ich weit nach vorne und bin jetzt happy, dass wir gewonnen haben“, so Vollak zur Schlüsselszene des Rennens.
Platz zwei ging an Julien Rehberg, der zwar nicht ganz an Vollak herankam, aber auch nach hinten viel Luft hatte. Das lag zum einen auch daran, dass sich Dennis Urgatz früh wegen eines herabhängenden Auspuffs verabschiedet hatte. „Am Anfang hat die Pace etwas gefehlt. Da fiel ich auf Platz vier zurück. Nach ein paar Minuten konnte ich mich aber finden und hatte ein bisschen Glück mit der Code 60 und dem Boxenstopp. Ich bin dann nach vorne zu Basti gefahren“, berichtete Rehberg. Dritter wurde Marc-David Müller (MDM Racing), der ab der 15. Runde den dritten Platz übernommen hatte und diesen souverän über die Zeit brachte.
Kalus kann in Rennen zwei doch noch jubeln
Nach dem Pech am Samstag durfte Niklas Kalus im zweiten Durchgang doch noch feiern. Mit einem deutlichen Vorsprung von über 33 Sekunden feierte der schnelle Nachwuchspilot seinen zweiten Saisonsieg. Dabei kam dem Sieger zugute, dass er das Ziel in Rennen 1 noch auf Platz neun gesehen hatte. Das bedeutete, dass er, aufgrund der umgekehrten Startreihenfolge der ersten Zehn, Startreihe eins neben den Polesittern Marx/Schultz (FSR Performance) und nur 4 Strafsekunden inne hatte. Und Kalus wusste den Vorteil zu nutzen. Mit einem perfekten Start setzte er sich an die Spitze. Dahinter reihte sich Sebastian Vollak ein, der das Kunststück fertig brachte bereits nach wenigen Kurven auf Platz zwei vorzustoßen. Der Routinier schnappte sich gleich darauf Kalus, der zudem unter starkem Druck durch Marc-David Müller stand. Eine Code 60, hier hatte es ausgerechnet Polemann Luis Marx erwischt, beruhigte das Geschehen vorerst. Wie als hätten die Protagonisten die notwendige Energie gesammelt, ging es bei Grün wild hin und her. Als Vierter im Bunde war plötzlich Julien Rehberg an Vollak dran und ging vorbei. Beim Titelverteidiger schien es nicht mehr rund zu laufen, denn auf der Start- und Zielgeraden schnappte ihn auch Teamkollege Kalus. Im weiteren Verlauf der Runde holte sich Kalus von Rehberg die Führung zurück. Erst einmal vorbei baute der neue Führende den Abstand immer weiter aus. Auch nach dem Boxenhalt wuchs der Vorsprung weiter an, so dass Kalus über einen deutlichen Erfolg jubeln durfte. „Nach dem guten Start habe ich relativ früh schon Basti gesehen. Dazu kam Julien von hinten und hat in den ersten Runden richtig stark gepaced. Da ging es hin und her. Basti bekam dann einen schleichenden Plattfuß. Da wusste ich, da kann ich vorbei. Ich bin an Basti und Julien vorbei und fuhr neun Sekunden weg. Nach dem Stopp konnte ich den Vorsprung ausbauen. Zugute kam mir, dass die hinter mir um die weiteren Positionen gekämpft haben“, freute sich Kalus über den verdienten Erfolg.
Hochspannend war der Kampf um Platz zwei. Und das lag vor allem an Sebastian Vollak. Der hatte durch den Reifenschaden sowie die längere Standzeit beim Pflichtstopp viel Zeit verloren. 15 Minuten vor Rennende lag Vollak gerade einmal an der sechsten Stelle. Ähnlich wie Kalus an der Spitze profitierte der Meisterschaftsführende von den engen Positionskämpfen vor ihm. Platow/Sigacev (Cerny Motorsport) verteidigten sich gegen Julien Rehberg und Marc-David Müller, der ebenfalls den Anschluss gefunden hatte. Im Zuge dessen war auch Vollak dran. Und in der vorletzten Runde gelang es dem Routinier tatsächlich noch vor Rehberg und Platow/Sigacev auf Rang zwei vorzufahren. „Nach und nach kamen die Jungs hinter mir wieder näher ran. Ich merkte, dass hinten links am Fahrzeug was nicht stimmt. Das wurde immer schlimmer. Ich wollte aber bis zu einer Code 60 warten, um den Reifen zu wechseln. Da ist der Reifen hinten rechts doch geplatzt, wodurch ich beinahe ins Kiesbett flog. Ich musste zur Box und den Reifen wechseln. Danach alles, was geht, volle Attacke. Ich hätte nicht gedacht, dass wir es noch bis auf Platz zwei schaffen“, erzählte Vollak über sein Rennen.
Knapp dahinter fuhr Julien Rehberg auf die dritte Gesamtposition. „Heute hatte ich mit drei Bar definitiv einen viel zu hohen Reifendruck. Damit konnte ich nicht gut fahren. Da müssen wir analysieren, was falsch gelaufen ist. Dann haben wir einen frühzeitigen Boxenstopp gemacht. Eigentlich hatten wir auf eine Code 60 gehofft, es kam aber leider keine. Am Schluss war Sebastian so viel schneller als ich und ich konnte meine Position gegen ihn einfach nicht verteidigen“, berichtete Rehberg.
Enge Entscheidungen in der Lausitz
Ein mit über 40 Fahrzeugen volles Teilnehmerfeld, wechselnde Bedingungen und jede Menge Action – der fünfte Saisonlauf bot wieder alles, was sich der Motorsportfan wünscht. Im ersten Rennen war es Mika König (MK Motorsport), der als Gesamtvierter das Ziel sah. Dabei profitierte er vom Ausfall von Wichmann/Walter (Smyrlis Racing) wenige Runden vor Schluss. Dahinter fuhr Roman Fellner-Feldegg (Mierschke Motorsport) als Gesamtfünfter sein bis dato bestes Ergebnis im umkämpften Cup ein. Peter Elkmann (Elkmann Racing), Lennart Wolf (ATT Racing), Niklas Schmid (KTW4Racing), Niklas Kalus und Marx/Schultz komplettierten die Top 10. Besonders eng waren die Abstände im zweiten Heat, wo sich Leon Hoffmann (Hampl Motors Rennsport) kurz vor Schluss noch die vierte Position schnappte. Der schnelle Junior hatte Platow/Sigacev auf Platz fünf verwiesen. Die weitere Rangfolge lautete Zastrau/Elser (Bux Motorsport), Elkmann, Urgatz, König und Müller.
Die Juniorenwertung ging im ersten Rennen an Julien Rehberg vor Mika König und Roman Fellner-Feldegg. Im zweiten Durchgang räumte hier Kalus vor Rehberg und Hoffmann den Sieg ab. Bei den Gentlemen war Jörg Dümmler (Dümmler Motorsport) an diesem Wochenende nicht zu schlagen. Beide Rennen gingen an den erfahrenen Routinier, der sich im ersten Rennen gegen Bernd Jamin (Jamin Motorsport) durchsetzte. In Rennen zwei hielt er Hahne/Waibel (Cerny Motorsport) und erneut Jamin hinter sich. „Im zweiten Rennen hatte ich den Start verschlafen oder vielmehr zu viel Drehzahl gehabt. Da sind einige Jungs an mir vorbei. In der ersten Kurve habe ich nochmals drei Plätze verloren, konnte mich aber im Rennen wieder auf meine Startposition zurückarbeiten. Am Start muss ich noch ein wenig arbeiten. Es war aber ein super Wochenende“, zeigte sich Dümmler zufrieden.
DMV BMW Challenge - GT4 Siege in der Lausitz
Marco Daedelow und Bastian Hein (BMW M4 GT4 G82) teilten sich beim fünften Lauf der DMV BMW Challenge auf dem Lausitzring die Siege. Nach dem souveränen Erfolg von Daedelow im ersten Rennen verwies Hein in Durchgang zwei Frank Anhorn (BMW M4 GT4 G82) knapp auf Rang zwei.
Lang dauerte das erste Rennen nicht. Nach gerade einmal sechs Runden gingen wegen eines Unfalls die roten Flaggen raus. Zu diesem Zeitpunkt hatte Marco Daedelow bei seiner Premiere im BMW M4 GT4 längst den Sack zugemacht. Von der Pole aus ins Rennen gegangen war der East Racing Pilot klar schnellster Pilot. Der Abstand auf Bastian Hein betrug bereits 4,566 Sekunden. Hein konnte dem Gesamtsieger als einziger folgen und ähnliche Rundenzeiten fahren. „Es lief erstaunlicherweise ganz gut. Ich habe letztes Wochenende mit dem Teamchef von East Racing lange überlegt, was wir mal machen könnten. Die Entscheidung fiel dann auf den neuen M4. Ich fühle mich pudelwohl im Auto. Die ersten zwei Runden hatte ich gebraucht, um meine Reifen auf Temperatur zu bekommen. Dann hat der Reifen gut gearbeitet und es ging relativ gut nach vorne. Es hat eine Menge Spaß gemacht mit dem Auto“, so der Gesamtsieger. Platz drei belegte Arpad Viszokay (BMW M4 GT4 F82), der mit knapp über sieben Sekunden Rückstand auf Hein ins Ziel einlief. Der ungarische BMW-Pilot setzte sich gegen Frank Anhorn durch, der sich nur um 0,271 Sekunden geschlagen geben musste.
Im zweiten Rennen ließ Bastian Hein seinen dritten Gesamtsieg in der DMV BMW Challenge folgen. Obwohl gegen Ende etwas knapper, war es insgesamt ein souveräner Erfolg. „Nach dem kurzen Rennen gestern war das heute wesentlich schöner. Allerdings waren es am Anfang schwierige Bedingungen auf der Strecke und nicht leicht das Auto auf der Strecke zu halten. Mit Frank Anhorn hatte ich schöne Duelle. Ich freue mich, dass es am Ende gereicht hat“, so Hein zu seinem Sieg. Als engster Kontrahent entpuppte sich Frank Anhorn, der ein starkes Debüt-Wochenende auf dem BMW M4 GT4 von Cerny Motorsport fuhr. In der Anfangsphase kurzzeitig hinter Thomas Ardelt (BMW M4 GT4 F82) zurückgefallen, legte Anhorn gegen Ende noch einmal deutlich zu. Mit seiner persönlich schnellsten Rennrunde schloss der Cerny Motorsport Pilot noch einmal auf den Spitzenreiter auf. Am Ende fehlten 2,146 Sekunden auf Platz eins. „Es war ein mega Rennen. Es war sehr spannend mit Basti zu kämpfen. Am Schluss konnte ich noch etwas herankommen, aber vorbei ging nicht. Da war Basti heute einfach zu schnell“, gab Anhorn zu Protokoll.
Koch und Bänecke teilen sich GTR 2 Siege
Zehn GTR 1 Autos in der Lausitz – die Königsklasse der DMV BMW Challenge war an diesem Wochenende voll besetzt. Dementsprechend eng ging es auf den Plätzen zu. Mitten unter die großen Boliden mischten sich auch die GTR 2 Piloten. Im ersten Rennen war es Niklas Koch (Mini GTR 1,6T), der sich als Gesamtachter durchsetzen konnte. „Ich glaube, das war wohl mein kürzester Klassensieg. Mit sechs gefahrenen Runden war das super kurz. Es hat aber trotzdem Spaß gemacht. Ich hatte einen tollen Start erwischt und konnte am Anfang noch mit den meisten GT4 Autos mithalten. Ich war auch der erste nach den GT4. Das hat mich auch gefreut“, so Koch. Womöglich wäre es mit mehr Rennzeit noch spannend geworden. Denn Erik Bänecke (M240i RC-R) kämpfte sich erst mühsam nach vorne. Die schnellste Klassenzeit war ein Fingerzeig, wohin es hätte gehen können. Mit Alex Hardt (BMW M240i RC) komplettierte ein weiterer GTR 2 Pilot die Top 10. „Wir hatten das Qualifying irgendwie verzockt, hatten eine komische Dämpfereinstellung. Das haben wir zwischen Quali und Rennen dann behoben. Da hat es dann wenigstens noch zur schnellsten Rennrunde in der Klasse gereicht. Hätten wir mehr Zeit gehabt, vielleicht wäre es möglich gewesen Niklas zu schlagen“, befand der Zweitplatzierte.
Nachdem Koch zum zweiten Heat nicht mehr antrat, hatte Bänecke ein etwas leichteres Spiel. Diesmal war ihm der Klassensieg auf Gesamtrang acht nicht zu nehmen. Allerdings musste Bänecke hellwach sein, denn Alex Hardt ließ sich nicht ganz abschütteln und landete mit 14,963 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. „Es hat alles funktioniert. Ich bin auf Slicks gestartet. Das war die richtige Entscheidung. Von den Rundenzeiten her war ich noch schneller als gestern. Ich bin vollkommen zufrieden. Die Strecke war noch nicht ganz trocken. Es gab immer wieder einige feuchte Linien, wo man aufpassen musste“, erklärte Bänecke. Dritte in der GTR 2 wurde bei ihrem Motorsportdebüt Lilly Anhorn (M240i RC).
Der Blick in die Klassen
Das erste Rennen war vom engen Positionskampf in der GTR 3 zwischen Dirk Lauth (Mini Cup 1,6T) und Stefan Hupfer (320i Evo E46) geprägt. Leider endete das Duell in dem Unfall, der schließlich zum Rennabbruch führen sollte. Da die Runde davor zählt, ging der Klassensieg an Lauth vor Hupfer. Dritter wurde Christian Kautz (BMW 330i GT E46), der am Sonntag als einziger Starter den ersten Platz in der GTR 3 einfuhr. Zwei verschiedene Sieger gab es in der Cup2 Klasse. Hier setzte sich im ersten Durchgang Hendrik Uenzen (325iS E90) gegen Karl-Heinz Schneider (325iS E36) durch. Der Routinier drehte im zweiten Rennen den Spieß um und ließ Nikolas Uenzen diesmal knapp hinter sich.
Wiederum gut besetzt war die Klasse der 318is Cup Fahrzeuge. Davon ließ sich Max Günther (318iS E36) wenig beeindrucken. Im ersten Rennen holte sich Günther einen souveränen Erfolg vor Alexander Thurner und Jan Noller (318ti Cup). „Momentan sieht es auch Richtung Gesamtwertung gut aus, was die anderen Klassen angeht. Ich hoffe, dass wir bald in der Cup Klasse unseren Titel festmachen können. Heute war das Rennen ein bisschen kurz, ich bin aber mit dem Ergebnis und dem Rennen sehr zufrieden. Besser hätte es für mich nicht laufen können. Gleich beim Start konnten wir eine Lücke nach hinten aufmachen und sind dann vorne weggefahren“, so Günther zu Rennen eins. Mehr Spannung brachte der zweite Durchgang, wo Günther nach starkem Beginn hinter Thurner und Noller zurückgefallen war. Es dauerte etwas bis der Meisterschaftsführende den ersten Platz wieder zurück hatte. Am Ende lautete der Zieleingang wie schon in Rennen eins – Günther vor Thurner und Noller.
Texte und Bilder: arpRedaktionsbüro Patrick Holzer
Fr, 22. November 2024
Mo, 18. November 2024
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