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Mit zwei BMW-Siegen ging die Saison des DMV Classic Masters in Zandvoort zu Ende. Im ersten siegte Andre Wenning (BMW M3 GTR E36), während Ingo Baum (BMW M3 GT E36) in Rennen zwei siegreich war. Die Meisterschaft entschied mit seinem Sieg in der CM 5 André Jaschinski (BMW 4.0 V8 E30) zu seinen Gunsten.
Es hätte schon mit dem Teufel zugehen müssen, wenn André Jaschinski den Meistertitel im DMV Classic Masters doch noch verloren hätte. Die Prämisse für das Finale an der stürmischen Nordseeküste lautete Ankommen. Dass Jaschinski den Titel mit einem Sieg in der stark besetzten CM 5 und Gesamtrang drei perfekt machte, war das i-Tüpfelchen auf einer nahezu perfekten Saison. Typisch für Zandvoort bereitete nur die Lautstärke Kopfzerbrechen. Abhilfe schaffte der letztjährige Meister. „Es war der Wahnsinn. Im Freien Training waren wir noch zu laut. Letztes Jahr hatten wir noch gar keine Probleme damit in Zandvoort. Ein Dank an Andreas Hansen, der uns mit seiner Auspuffanlage unterstützte. Jetzt war das Auto das leiseste Fahrzeug am Platz“, so Jaschinski.
Im ersten Rennen setzte sich Jaschinski in der zweiten Runde vor Uwe Send im schnellen C-Kadett. Den dritten Platz gab der spätere Meister bis zum Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge nicht mehr aus der Hand. „Ich kam beim Start gleich gut weg und konnte noch an Nico und Uwe Send vorbeischlüpfen, als die sich kurz berührten. Ich wurde jetzt Dritter im Gesamt, habe den Meistertitel festgemacht. Ich bin einfach nur glücklich“, freute sich Jaschinski am Samstag. Dass es am Sonntag nicht nach Wunsch lief, konnte er verschmerzen. Bei abtrocknender Strecke erwiesen sich die Regenreifen als falsche Wahl. Ganz zu Beginn noch auf Platz vier geführt, wurde der E30 am Ende auf Rang elf gewertet.
Wenning und Baum holen die Gesamtsiege
Keine Fragen gab es im ersten Rennen. Souverän brachte Andre Wenning den Gesamtsieg nach Hause. Mit über 1:12 Minuten Vorsprung brachte er den ersten Platz unter Dach und Fach. „Das Rennen lief eigentlich ganz gut. Die Reifen haben gut funktioniert. Wir konnten einen schönen Vorsprung herausfahren. Es hat alles gut geklappt. Für uns war es ein guter Abschluss“, so der Gesamtsieger. Platz zwei holte sich Ingo Baum, der bis zum vorzeitigen Rennende wegen einer großen Ölspur den Rückspiegel im Auge behalten musste. Dort war André Jaschinski immer größer geworden, ehe die roten Flaggen gezeigt wurden. „Mein Rennen ist super gelaufen. Ich bin hier in Zandvoort das erste Mal überhaupt gefahren. Gestern war ich nur im Regen unterwegs. Jetzt im Rennen erstmals mit Slicks. Es ist eine tolle Strecke und ich habe mich dabei richtig wohl gefühlt. Zum Glück hatte ich rechtzeitig den Qualm vom havarierten Auto gesehen und konnte dem Öl ausweichen“, erzählte Baum zu seinem Rennen.
In Rennen zwei sah es zunächst so aus, als könne es Gerrit Spangenberg seinem Teamkollegen gleichtun und einen souveränen Start- und Zielsieg einfahren. Dann fehlte der klar führende M3 plötzlich. Bei der strengen Lautstärkenmessung wurde der M3 als zu laut empfunden. Etwas, das Spangenberg nicht ganz nachvollziehen konnte: „Wir hatten schon im Training mal Probleme mit der Lautstärke. Gestern im Rennen war aber alles gut. Heute Morgen war es angeblich zu laut. An der Messstelle bin ich an zwei Autos vorbeigefahren. Ich denke, dass unser Auto nicht zu laut war.“ Die Führung übernahm dadurch Nico Send, der erstmals im BMW M3 GT E36 am Start war. Zunächst hatte der neue Erstplatzierte einen größeren Vorsprung, der aber immer schneller dahin schmolz. Ingo Baum kam immer näher und ging zwei Runden vor Schluss vorbei. Die Entscheidung brachte die Reifenwahl. Während Send auf Regenreifen gestartet war, hatte Baum auf Slicks gesetzt. Letzten Endes der Schlüssel zum Sieg. „Es war sehr spannend. Wir sind auf Slicks gestartet. Am Anfang war es dadurch sehr schwierig mit den Bedingungen. Aber es wurde dann immer schneller und schneller. Ich konnte dann gut aufholen“, so Baum. Mit 0,655 Sekunden Rückstand musste sich Nico Send geschlagen geben. „Wir hatten Regenreifen drauf. Die haben dann aber so abgebaut. Ich habe alles versucht, konnte aber den Ingo nicht mehr halten. Fast hätte ich den Vorsprung noch ins Ziel gerettet, aber es reichte gegen Ende einfach nicht“, berichtete Send.
Jens Weimann mit Doppelsieg
In der CM 6 machten die beiden BMW von Baum und Send die ersten beiden Plätze unter sich aus. Stefan Geyer holte sich in beiden Rennen die dritte Position in der Klasse, wobei es im zweiten Heat zu einem starken fünften Gesamtrang reichte. Nach einem packenden Positionskampf musste sich der Kadett-Pilot knapp dem schnellsten Alfa-Piloten René Hadorn (Alfasud Sprint) geschlagen geben. Die CM 5 hatte im ersten Rennen Jaschinski vor Frank Wolf (BMW 328is E36) und Uwe Send (Opel Kadett C GT/E) für sich entschieden. Im zweiten Heat setzte sich Send diesmal gegen Wolf und Jaschinski durch. „Am Anfang war es sehr anstrengend, als die Alfas über uns hergefallen sind. Ich war auch mit Regenreifen unterwegs, aber es war sehr grenzwertig. Da musste man am Ende mit Samthandschuhen fahren. Ich habe dann André wieder gesehen. Da packte mich dann schon der Ehrgeiz“, beschrieb Send seine Fahrt zum Klassensieg.
Die CM 3+4 hatte Jens Weimann mit seinem Ford Escort RS jederzeit im Griff. Dass der Escort Pilot die Plätze vier und drei im Gesamtklassement einfuhr, unterstrich die Leistung des ehemaligen ADAC Procar Piloten. Im ersten Heat siegte Weimann vor Ullmer/Ullmer (Audi TT), während in Rennen zwei Martin Knof (Porsche Boxster) die zweite Position belegte. „Es war alles sehr fair und war ein schönes Rennen. Ich wusste, dass das Auto gut geht und bin nicht überrascht, dass es nach vorne ging. Es macht Spaß mit dem kleinen Auto bei den Großen da vorne mitzufahren und die ein bisschen zu ärgern“, so Weimann.
Vizemeisterschaft geht an Turushan Kosar
Einzig Turushan Kosar (BMW 318ti Cup) hätte André Jaschinski bei seinem Weg zum Titel noch einen Strich durch die Rechnung machen können. In der wieder sehr stark besetzten CM 2 musste sich Kosar mit den Plätzen fünf und vier zufriedengeben. „Ich musste heute eigentlich kein großes Risiko mehr eingehen, da ich beim ersten Rennen quasi den Titel in der CM 2 eingefahren hatte. Der vierte Platz hatte gereicht. Ich wollte als Ziel einfach nur auf dem Podium stehen und einen Pokal in den Händen halten. Jetzt bin ich Meister in der CM 2 und Vizemeister im Gesamt. Da hat sich die Konstanz über die Saison ausgezahlt“, zeigte sich Kosar zufrieden. Klassensieger wurde in beiden Rennen Alexander Becker vor Markus Rupp (beide BMW 318ti Cup). Die CM 1 ging zweimal an Florian Heidger im Opel Corsa C. Er siegte im ersten Durchgang vor Steffen Reichmann, während Thomas Roth (beide Lada 2105) in Rennen zwei den zweiten Platz belegte.
Bei den Alfas feierte René Hadorn einen Doppelsieg vor Teamkollege Sven Waibel (Alfa Romeo 33 1,7 QV). Platz drei fuhren im ersten Rennen Liese/Leupold (Alfa Romeo Giulia TS) ein. Am Sonntag landete Karl-Heinz Mayer (Alfa Romeo 156) auf der dritten Position.
Text und Bilder: arpRedaktionsbüro Patrick Holzer
Fr, 22. November 2024
Mo, 18. November 2024
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