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Rekordstarterfeld am Lausitzring

DMV BMW Challenge mit Rekordstarterfeld in der Lausitz

Perfektes Wochenende für Jürgen Oehler

Es war das perfekte Wochenende für Jürgen Oehler (M4 GT4 G82). Nach der Pole siegte Oehler beim vierten Lauf zur DMV BMW Challenge auf dem Lausitzring in beiden Rennen. Platz zwei ging jeweils einmal an Julian Jansen bzw. Philipp Pippig (beide M4 GT4 F82).

Beide Siege waren von Jürgen Oehler hart erkämpft. Im ersten Rennen war es Julian Jansen, der permanent Druck auf den Führenden ausübte. In der sechsten Runde nutzte der Zweitplatzierte seine Chance und schnappte sich die Führung. Oehler blieb dran und erkämpfte sich nach zwei Runden Platz eins zurück. Diesmal brachte er im dichten Überrundungsverkehr etwas Abstand zwischen sich und Jansen, so dass er mit 1,957 Sekunden Vorsprung das Ziel sah. „Bei der Gelbphase wurde ich überholt. Ich habe noch Gelb gesehen, danach war nichts mehr, weder gelbe Fahnen noch grüne Fahnen. Dann ist Julian Jansen an mir vorbei. Vielleicht hatte er schon grün gesehen. Aber es hat anschließend noch gepasst. Im Überrundungsverkehr konnte ich wieder kontern und die Führung zurückholen. Aber es war spannend“, beschrieb Oehler die wichtigsten Szenen. „Es war in einigen Kurven sehr rutschig. Wir hatten dadurch wohl auch ein paar Full Course Yellow Phasen. Nach Gelb konnte ich mich einmal vorbeidrücken. Danach kam wieder Gelb. Auf den Geraden hat Jürgen Öhler deutlich mehr Leistung, da musste ich ihn einfach ziehen lassen. Er war da nicht zu halten“, schilderte Jansen seine Eindrücke des ersten Rennens.

Pippig holt sich Rang zwei
Am späten Nachmittag setzte sich das Duell der beiden BMW-Piloten fort. Neun Runden lang folgte Jansen seinem Kontrahenten im direkten Windschatten, kam aber nicht vorbei. In der zehnten Runde fehlte der Zweitplatzierte plötzlich, nachdem die hintere Radaufhänge gebrochen war. Befreit durchatmen konnte Oehler trotzdem nicht. Denn Philipp Pippig, im ersten Rennen schon starker Gesamtdritter, war ganz nah rangekommen und setzte den Führenden sofort unter Druck. Da der im Grün gestrandete M4 von Jansen jedoch nicht ohne weiteres von der Strecke zu bekommen war, wurde noch einmal Full Course Yellow angezeigt. Unter Gelb ging schließlich das Rennen zu Ende, so dass Oehler über seinen zweiten Erfolg jubeln durfte. „Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Rennwochenende sehr zufrieden. Es war herausfordernd, weil auch sehr warm. Es hat allen ein bisschen Energie gekostet und auch Leistung. Dass ich Julian im zweiten Rennen jetzt so überholt habe, ist eigentlich nicht so in meinem Sinne. Ich hatte einige schöne Zweikämpfe, bei denen man immer fair miteinander umging“, berichtete Pippig.

Viel fehlte Eric van den Munckhof (KK M4 GTR) an diesem Wochenende nie. Aber am Ende entschieden nur wenige Sekunden über eine bessere Platzierung. Im ersten Heat musste Munckhof beim Kampf um Rang vier knapp Pippig den Vortritt lassen. Auch am Nachmittag war Pippig leicht schneller, wobei van den Munckhof diesmal als Gesamtdritter das schwarz-weiß karierte Tuch sah.

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Meier und Hupfer in ihren Klassen vorne
Arnd Meier, zweimaliger DMV BMW Challenge Meister, zeigte mit dem AVP ST 3,2 E90 auch in der Lausitz seine Klasse. Mit einem fünften und vierten Gesamtplatz hatte er die GTR 2 Klasse im Griff und blieb auch eine Zeitlang an den stärkeren GTR 1 Autos dran. „Die Rennen haben Spaß gemacht. Ich habe versucht gut wegzukommen, damit ich Platz nach hinten habe, wollte auch vorne dran. Falls einer einen Fehler macht, dass ich ihn schnappen kann. Aber ansonsten waren die Rennen für mich ziemlich unspektakulär“, fasste Meier sein Wochenende zusammen. Gut unterwegs war auch Oliver Rüsch, der mit seinem M3 E92 zweimal vor Erik Bänecke (M240i RC) den zweiten Platz einfuhr. Mit den Plätzen sechs und fünf verbuchte Rüsch zudem zwei starke Ergebnisse im Gesamtklassement. 

Zwei Siege in der GTR 3 verbuchte Stefan Hupfer im 320i Evo E46. Dafür musste Hupfer in beiden Rennen aber erst an Dirk Lauth vorbei, der mit seinem Mini R56 JCW in der Lausitz ein schneller Klassengegner war. „Ich sah beim Start, dass da einer auf der linken Seite wie eine Rakete angeschossen kam. Ich habe Gas rausgenommen, um nicht in der ersten Kurve einen Unfall zu riskieren. Dadurch konnte Dirk vier Plätze vorschlüpfen. Den Abstand konnte ich wieder reinfahren. Ich konnte Stück für Stück wieder an Dirk Lauth heranfahren. Als er sich dann drehte, nutzte ich mein Glück und ging vorbei“, berichtete Hupfer.

Eng umkämpfte Cup-Klassen
Bei den 325er waren die Siege in beiden Rennen eng umkämpft. Hendrik und Nikolas Uenzen (325i E90) mussten sich diesmal mächtig ins Zeug legen, um Fabian Petzold (325i E90) zweimal zu bezwingen. Fünf Runden lag Petzold in Rennen eins vorne, ehe Uenzen bei dem Ende der Full Course Yellow das Glück auf seiner Seite hatte und vorbeikam. „Zwischendurch konnte ich Hendrik im Infield einige Male überholen. Aber dann kam die erste Full Course Yellow. Ich habe vor mir noch Gelb geschwenkt gesehen. Er hatte aber einen Posten, wo schon Grün zeigte. Da hatte er schon beschleunigt und konnte mir etwas wegfahren“, schilderte Petzold die entscheidende Szene.

Auch im zweiten Heat hielt sich Petzold fünf Runden an der Spitze, ehe Nikolas Uenzen vorbeigehen konnte. Zweimal Dritter in der Cup 2 wurde Björn Freier im 325iS E46, während Florian Quante (330i G20) in beiden Rennen die Cup 2T gewinnen konnte. „Es war ein anstrengendes Rennen. Ich hatte einen schönen Kampf mit Fabian. Es ging die ganze Zeit hin und her. Der Unfall am Ende hat dann noch etwas Druck herausgenommen“, so Uenzen.

Zwei Sieger im DMV BMW 318ti Sprint Cup
Action war auch im DMV BMW 318ti Sprint Cup geboten, wo sich Tobias Klatte und Marco Grimm die Siege sicherten. Im ersten Durchgang lag Marius Schmid in den ersten drei Runden in Führung, ehe sich Klatte den ersten Platz erkämpfte. Auf den letzten Runden entwickelte sich noch einmal ein packender Zweikampf, den Klatte knapp für sich entschied. Auch im zweiten Rennen musste sich Schmid nach anfänglicher Führung wieder mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Diesmal war es Marco Grimm, der sich den Klassensieg holte. Die beiden dritten Plätze im voll besetzten 318ti Sprint Cup teilten sich Porsche-Spezialist Kurt Ecke und Christian Schick. „Mein Start war ziemlich gut. Ich kam direkt vor auf P 2. Danach hatte ich über das ganze Rennen einen tollen Fight mit Marius Schmid. Gegen Ende hatte ich ein bisschen mehr Glück, dass ich mich in einer Kurve vorbeischieben konnte“, gab Grimm zu Protokoll.

DMV Classic Masters: Wenning und Spangenberg nicht zu schlagen

Andre Wenning und Gerrit Spangenberg (BMW M3 GTR E36) waren auf dem Lausitzring nicht zu schlagen. Beim vierten Lauf zum DMV Classic Masters siegten die beiden vor Markenkollege Jörg Bernhard (BMW M3 GTR E36).

Die ersten Meter von Rennen eins gehörten Ingo Baum (BMW M3 GT E36). Mit einem Bombenstart überrumpelte Baum die stärkeren CM SP Fahrzeuge von Wenning und Bernhard. Allerdings war Wenning schon eine Runde später vorbei. Dagegen brauchte Jörg Bernhard vier Runden, bis er Baum geknackt hatte. Mit zunehmender Renndauer kam der Zweitplatzierte immer näher an den Spitzenreiter heran. Am Ende fehlten nur 1,125 Sekunden auf Platz eins. „Ingo Baum ist am Anfang sehr gut mit gegangen. Ich konnte ihn aber doch recht schnell überholen. Ingo und Jörg hatten danach eine echt gute Pace hinter mir und blieben in Sichtweite. Ich konnte sie aber doch auf Abstand halten, musste aber immer sehr wachsam sein und schauen wo die beiden hinter mir sind. Zum Ende hin fingen bei mir die Reifen an abzubauen“, so der Gesamtsieger. „Ingo Baum hat nach einiger Zeit nachgelassen. Als ich das merkte, konnte ich schnell vorbei, auch um am Führenden dran zu bleiben. Ich hoffte auf einen Fehler oder auf Überrundungsglück. Aber Andre ist so sauber gefahren, den Gefallen tat er mir nicht“, befand Jörg Bernhard.

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Bernhard erneut auf Rang zwei
Nach dem knappen Resultat am Samstag fand das Duell zwischen den beiden BMW am Sonntagmorgen eine Fortsetzung. Für Wenning hatte Gerrit Spangenberg das Volant übernommen und der sah sich in den ersten Runden gleich mehreren Angriffen von Bernhard ausgesetzt. Erst als Bernhard mit einem Rad in die Wiese kam und sich wegdrehte, konnte Spangenberg aufatmen. Zwar kämpfte sich Bernhard wieder zurück auf Rang zwei, doch Spangenberg war der Sieg nicht mehr zu nehmen. Mit einem komfortablen Vorsprung von über 15 Sekunden siegte Spangeberg. „Ab der zweiten Runde war Jörg dicht dran. Ich merkte da schon, dass meine Reifen anfingen zu schmieren. Nach einer Runde hätte ich ihn vorbeilassen müssen. Da hat er sich hinter mir raus gedreht.  Schade, wäre sicher ein schöner Fight gewesen“, meinte Spangenberg. Jörg Bernhard beschrieb die Situation so: „Ich überlegte, wo finde ich die nächste Chance, um einmal reinzustechen. In der einen Kurve wollte ich den ganzen Schwung mitnehmen, um in der nächsten Ecke dran zu sein. Da habe ich dabei einen Tick übertrieben, bin mit dem rechten Rad hinten rechts auf die Wiese, dabei hat sich das Auto weggedreht.“

Sieg und Ausfall für Baum
Zwar waren die beiden leistungsstärkeren Markenkollegen nicht zu halten, dafür war Baum im ersten Rennen der dritte Platz nicht zu nehmen. „Der Start hat ganz gut funktioniert und ich konnte zunächst beide Kontrahenten etwas hinter mir lassen. Es war abzusehen, dass ich kurz oder lang die beiden leistungsstärkeren Autos nicht hinter mir halten kann. Ich habe versucht so lange es ging die beiden anderen zu nerven. Das hat einige Zeit ganz gut geklappt. Ich bin noch einige Zeit drangeblieben, hatte aber hohe Wassertemperaturen. Da entschied ich mich früher zu schalten und etwas langsamer zu fahren“, erklärte Baum. Am Sonntag war dafür das Rennen bereits gelaufen, bevor es richtig angefangen hatte. Schon in der Einführungsrunde stellte Baum seinen BMW ab. Eine gebrochene Hinterachsaufhängung sorgte für ein frühes Aus.

Den dritten Gesamtplatz holte sich dadurch Frank Wolf (BMW 328iS E36), der damit zum zweiten Mal die CM 5 vor André Jaschinski (BMW 4.0 V8 E30) für sich entschied. Es waren jeweils zwei enge Duelle zwischen den beiden BMW-Piloten, wo Jaschinski in beiden Rennen zumindest kurzzeitig die Nase vorne hatte. Doch der Titelverteidiger wurde durch Getriebeprobleme gehandicapt. Am Ende war es aber Wolf, der den Titelverteidiger in die Schranken verwies. „Bei mir lief es ganz gut. Von den Zeiten her werde ich immer besser. Aber ich konnte davon profitieren, dass Uwe Send und André Jaschinski technische Probleme hatten.  Im zweiten Rennen fingen die Reifen an abzubauen. Da hat André auch etwas aufgeholt. Die letzten drei Runden waren schon spannend. Aber vorbei gelassen habe ich ihn nicht mehr“, erzählte Wolf. André Jaschinski musste sich durch Getriebeprobleme gehandicapt wie schon im ersten Rennen mit Klassenplatz zwei begnügen:" Ich hatte mich nun etwas auf mein Zweiganggetriebe eingestellt. Das hat im Großen und Ganzen auch soweit geklappt. Ich blieb an Frank dran und in den letzten zwei Runden  ging ich mehr Risiko und wollte meinen dritten Gang nutzen. Das hatte auch in ein paar Kurven gut geklappt. War dicht an Frank dran. In der letzten Runde wollte ich nochmals einen Angriff starten, habe aber den vierten Gang nicht mehr rein bekommen. Ja mehr war heute nicht machbar."

Milan Ullmer mit Doppelsieg
In der voll besetzten CM 3+4 holte sich Milan Ullmer im Audi TT einen Doppelsieg. Seine eigene Klasse hatte der junge Pfälzer dabei sicher im Griff. Spannung boten vor allem die Positionskämpfe mit den Alfa-Piloten. Am Ende gelang mit den Plätzen neun und sieben gleich zweimal der Einzug in die Top 10. Die weiteren Plätze in der CM 3+4 gingen an Martin Knof (Porsche Boxster) und Nils Jenschur (BMW 330ti E36). „Mit den beiden Alfas war es am Anfang etwas schwierig. Der eine machte hinter mir Druck. Da musste ich ihn leider vorbeilassen, den zweiten Alfa am Ende auch noch. Wir haben schön gekämpft und es hat Spaß gemacht“, so Ullmer.

Die CM 2 ging in beiden Rennen an Marcel Paula (BMW 318ti E36). Der BMW-Pilot setzte sich in beiden Rennen gegen Holger Samowski (Opel Vectra B) durch. Auch in der gut besetzten CM 1 gab es einen Doppelsieger. Maik Thomas (Skoda Favorit) hatte seine Klasse fest im Griff und erzielte dabei im Gesamtklassement zweimal einen starken zwölften Gesamtrang. Dahinter liefen Rocco Berger (Lada 2101) und Fritz Berger (Lada 2105) ins Ziel ein.

Scalia zweimal bester Alfa Pilot
Angelo Scalia (Alfa Romeo 75 V6) zeigte in der Alfa Romeo Challenge in beiden Rennen seine Qualitäten. Der Schweizer war auf den Plätzen sechs und fünf klar schnellster Vertreter der Alfa-Fraktion. „Ich hätte auch schneller sein können, aber vor und hinter mir war niemand, so dass ich bei den heißen Temperaturen Tempo herausgenommen habe“, erzählte Scalia. Dahinter setzte sich im ersten Rennen knapp Justus Schminke gegenüber Oliver Grössl (beide Alfa Romeo 147 Cup JTD) durch. Auch im zweiten Heat belegte Schminke den zweiten Platz. Dritter wurde diesmal Martin Richter (Alfa Romeo 147 Cup JTD). „Das Rennen war super. Ich bin sehr zufrieden und konnte mit den Klassensiegen meine Führung in der Meisterschaft ausbauen“, so Schminke.

Text und Fotos: Patrick Holzer

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Veröffentlichung

Mi, 28. August 2024

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